bell hooks, Chris Rashka, Happy to Be Nappy, Little, Brown Boooks, 1999.
« Du hast kurzes Haar, du kannst nicht die Prinzessin sein », hörte ich mit fünf im Kindergarten. „Die hat aber komische ‚Hoaar’“ und „Sie haben lustige ‚Hoaare’“ hörte ich zwei Jahrzehnte später in einem Dorf in Österreich. In den Jahren dazwischen habe ich von langem wehendem Haar geträumt, unzählige Kämme an die Wand geworfen, meine Haare geglättet und versucht, sie vor fremden grapschenden Händen zu schützen. „Heute ist es besser“, sage ich mir,“ heute gibt es Cantu-Produkte im DM “. Doch meine Lieblingstante – und Lieblingsfriseurin –hat mir bei meinem letzten Besuch im Kongo vor zwei Jahren trotzdem gewünscht, dass, falls ich je mal Kinder bekommen sollte, meine Kinder die glatten Haare von meinem österreichischen Freund bekämen.
Dem fünfjährigen Ich, meiner in der Zwischenzeit verstorbenen Tante, all den Schwarzen Mädchen, die wegen ihrer Haare nicht „Elsa“ sein können und meinen nicht-existierenden/imaginären/lang ersehnten Kindern –unabhängig ihrer Haartextur– wünsche ich bell hooks und Chris Rashkas Bilderbuch „Happy to Be Nappy“, diese verspielte/poetische/empowernde Ode an das Afrohaar, das schönste Liebesgedicht an uns selbst.

Das Buch gibt es leider (noch) nicht auf Deutsch, aber für die Französischsprachigen unter euch: die französische Übersetzung ‚frisettes en fête’ ist auch zu empfehlen.