PFAQ (Probably frequent asked questions)

(Probably frequent asked questions, denn ehrlich gesagt, hat mir noch niemand eine Frage gestellt…)

  • Warum „schwarzgelesen“? Schwarzgelesene Kinder sind Kinder von denen man, anhand ihres Aussehens, ausgeht, dass sie Schwarz sind. (Man kennt eher den Ausdruck „weißgelesene Kinder“, d.h. Kinder, die mindestens ein Schwarzes Elternteil haben, denen man ihr Schwarzsein, aber nicht ansieht.)
  • Können sich Schwarze Kinder nicht mit Weißen Figuren identifizieren? Doch können sie, doch wenn sie immer nur Weißen Kindern in ihren Büchern begegnen, entsteht das Gefühl, dass es nur die eine, Weiße, Norm gibt , was auf Dauer sehr verstörend wirken kann, weil sie den Eindruck bekommen können, sie/ ihr Aussehen/ihre schwarze Familie seien „anormal“ und weniger wichtig.
  • Sind diese Bücher nur für Schwarze Kinder wichtig? Ähem, nein. Es ist für Weiße Kinder auch wichtig, dass sie merken, dass sie nicht die einzige Norm sind. Außerdem sind die vorgestellten Bücher alle gut, und das ist Argument genug, um sie jedem Kind in die Hand zu geben;)
  • Ist es nicht super rassistisch, dass „Schwarzgelesen“ erwähnt, ob ein*e Autor*in Schwarz oder Weiß ist? Ok, mal ehrlich: über was bist du gestolpert? Darüber, dass ich von einem afroamerikanischen Autor geredet habe oder dass ich präzisiert habe, dass die Autorin ein Weiße Britin ist? Schwarz und Weiß sind Kategorien, denen man v.a. als Schwarzer Mensch tagtäglich begegnet und im Kontext „Blackness“ in KJL macht es m.E. Sinn zu präzisieren, ob es sich um einen Blick „von außen“ oder „von innen“ handelt. Wobei es sich bei diesen Büchern (die ich alle mag) um eine urteilsfreie Präzision handelt.
  • Warum schreibst du immer Schwarz und Weiß groß? Hast du keinen automatisches Rechtschreibkorrekturprogramm?! Doch, hab ich, was übrigens ehr nervig ist, weil das mir meine großgeschriebenen Adjektive kategorisch unterstreicht. Dabei ist das Großschreiben der Adjektive „Schwarz“ und „Weiß“ hier (ausnahmsweise) kein Fehler meinerseits, sondern Absicht. Die Adjektive „Schwarz“ und „Weiß“ werden hier groß geschrieben um darauf hinzuweisen, dass „Schwarz“ und „Weiß“ keine biologischen Kategorien sind (biologisch gesehen, gibt es nämlich gar keine „Rassen“), sondern gesellschaftlich konstruierte Kategorien. Ich weiß, dass es in Whiteness Studies eher üblich ist „Schwarz“ groß zu schreiben und „Weiß“ klein und kursiv (weiß), aber mir ist es in diesem Fall wichtig, zu zeigen, dass Weiß eine genau so konstruierte Kategorie ist wie Schwarz, damit man nicht wieder in die Versuchung kommt, „Weiß“ als die Norm anzusehen. Ich lass mich aber gerne umstimmen.