Alle lieben George – keiner weiß wieso

Frank Cottrell Boyce, Alle lieben George – keiner weiß wieso, dtv, 2018

George Owuso ist, im Gegenteil zu seinem großen Bruder, nicht wirklich beliebt. Er ist sogar eher unbeliebt… Ok, er ist ein echter Loser!  Sogar sein einziger Freund weigert sich, zu seiner Geburtstagparty zu kommen, weil es „sozialer Selbstmord“ wäre, und mit Mädchen hat George seit Jahren nicht mehr gesprochen – außer ab und zu zur Selbstverteidigung. Aber als sein Opa ihm ein geheimes Rasierwasser schenkt, ändert sich sein Leben schlagartig! Seit er das Rasierwasser „Unwiderstehlich“ trägt, spielt das weibliche Geschlecht in seiner Gegenwart verrückt. Plötzlich machen alle Mädchen der Klasse „George-Owuso“-Fanpages und in der Mittagspause wollen so viele Mädchen neben ihm sitzen, dass sie einen Sitzplan erstellen, der bis Weihnachten ausgebucht ist. Sogar die Schuldirektorin und die Mütter der Mädchen scheinen dem Zauber verfallen zu sein. Alle- außer Daniella. Und in genau die ist George blöderweise unsterblich verliebt. Und umso mehr alle weiblichen Geschöpfe um George herum crazy werden, umso genervter ist Daniela von ihm. Da muss George eine Entscheidung treffen: die Bewunderung aller Mädchen oder eine Freundschaft mit Daniella?

Ein kurzes, leichtes, schräges Buch für Kids ab 11 Jahren, die lieber nicht zuuuu viele Seiten lesen.       

Vor kurzem hat eine Schwarze Freundin erwähnt, wie schön sie es doch fände, wenn auf Covern von Büchern, wo die Hautfarbe oder Herkunftsbiographie der Hauptfigur nicht erwähnt sind, ab und zu eine Schwarze Person wäre – und fast hätte ich gedacht der dtv-Verlag (resp. der Barrington Stoke Verlag  der die Originalfassung auf Englisch rausgebracht hat) hätte ihren Wunsch erfüllt. Bis ich, beim zweiten Mal Lesen, den Nachnamen von George bemerkt hab und Google mir verraten hat, dass es sich um einen ghanaischen Namen handelt. Das ist aber, neben dem Cover, tatsächlich der einzige Hinweis darauf, dass George Schwarz ist. Ob das gut oder schade ist darf jede*r für sich entscheiden ich finde es einerseits super und andererseits hätte ich gerne endlich mal Bücher, wo die die Schwarzen Hauptfiguren nicht eine Art „Weiße Hauptfiguren mit Schwarzer Haut“ sind. Überhaupt bin ich mir bei dem Buch recht unschlüssig, was ich darüber erzählen soll. Definitiv lustig und abgefahren, aber dass alle weiblichen Geschöpfe außer Daniella, komplett verblödet hysterisch werden, sobald Georges Zauberrasierwasser wirkt, finde ich dann doch etwas störend..:-S Nicht, dass sie ihn alle gute finden – das ist ja die Prämisse der Story – aber die Art und Weise, wie sie ihre Bewunderung/Verschossenheit/blinde Leidenschaft ausdrücken…

Trotzdem kommt das Buch in die Liste weil a) es ein Buch für Pre-teens oder sogar junge Teens ist, doch die Sprache sehr einfach, die Buchstaben groß und die Seitenzahl gering ist, dh es auch für Leseungewohnte interessant ist b) weil ich echt viel gelacht habe und c) weil es das erste Buch ist, wo der übersetzte Titel hundertmal besser ist, als der Originaltitel! („Desirable“ – seriously?? :-o)

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